| Veranstaltung: | Vollversammlung LJR NRW 2025 |
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| Status: | Beschluss |
| Beschlossen am: | 22.11.2025 |
| Antragshistorie: | Version 2 |
Antrag zur Weiterführung der AG Rassismuskritische Öffnung
Beschlusstext
Die AG Rassismuskritische Öffnung hat von 2023 – 2025 kontinuierliche Arbeit
geleistet und auf unterschiedliche Art und Weise zur Umsetzung des Beschlusses
zu Rassismuskritischer Jugendverbandsarbeit beigetragen:
Neben den regelmäßigen AG-Sitzungen haben im Februar 2024 und 2025 jeweils zwei-
tägige Klausurtagung stattgefunden, in denen die AG sich mit ihren Jahreszielen
befasst hat. In einem externen Workshop gab es 2025 einen Input zur
Implementierung von intersektionalen Schutzkonzepten, auch wurde über die
Einrichtung einer Beschwerdestelle zu Rassismus gesprochen. Damit wurden zwei
der Jahresziele in den Fokus genommen. Weiterhin hat die AG Rassismuskritische
Öffnung an verschiedenen Projekten und Schwerpunkten gearbeitet. Ein wichtiger
Bestandteil war die Weiterarbeit am rassismuskritischen Selbstcheck, zu dem den
Gliederungen nun eine Handreichung als Reflexionsinstrument zur Verfügung steht.
Auch die Interessenvertretung von Jugendverbänden für BI_PoC war ein stetiger
Bestandteil der Arbeit der AG: Im Rahmen der Vernetzung mit der Ezidischen
Jugend in Deutschland brachte die AG bspw. einen Brief an das Innenministerium
NRW mit dem Anliegen des Abschiebestopps von jungen Ezid_innen hervor.
Darüber hinaus wurde die Idee für die Kampagne #GernGeschehen entwickelt.
Dabei brachte die AG insbesondere Impulse zur Sichtbarkeit von Demokratiebildung
in Jugendverbänden auch außerhalb des Landesjugendring NRW ein. Der Fokus liegt
hier auf den NRW-Landesgruppen der Muslimischen Jugend in Deutschland, dem
Muslimischen Jugendwerk und der Ezidischen Jugend in Deutschland, die ebenfalls
Mitglieder der AG sind. Im Zuge der Kampagne wird im November 2025 eine
Ausstellung im Landtag stattfinden.
Ein weiterer Fokus der AG lag auf der Weiterbildung der Verbände: Ende 2023 hat
die AG RKÖ einen Trialog mit den Referent_innen Shai Hoffmann und Jouanna
Hassoun zum Austausch über den Krieg zwischen Israel und Palästina organisiert.
In Zusammenarbeit mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit e.V. fanden 2025 zudem zwei Workshops statt, die Fragen von
Rassismus- und Antisemitismuskritik sowie das Sprechen über den Nahostkonflikt
behandelten.
Darüber hinaus erarbeitete die AG eine Definition des Begriffs
„Rassismuskritische Öffnung“ inklusive Version in einfacher Sprache, die als
Grundlage ihrer Arbeit und dem gemeinsamen Verständnis von AG und Verbänden
dient. Und sie begann mit der Erstellung einer praxisnahen Methodensammlung, die
in Form eines Padlets zur Verfügung steht und regelmäßig überarbeitet wird. Das
Padlet dient als Ressourcenpool innerhalb der AG und soll niedrigschwellig durch
alle Interessierten der Verbände genutzt werden können.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Annäherung und der Austausch mit (post-)
migrantischen Verbänden, Vereinen und Verbänden junger BI_PoC, ein Prozess, der
andauert und weitergeführt werden soll. Hierzu werden immer wieder neu
aufkommende Kontakte zu den AG Sitzungen eingeladen, um Vernetzungen auszubauen
und eine Zusammenarbeit herzustellen. Eine Liste mit (post-)migrantischen
Jugendverbänden in NRW soll den Verbänden in Zukunft bereitgestellt werden,
inklusive hilfreichen Tipps für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
In diesem Zusammenhang erarbeitete die AG auch Vorschläge und Impulse für den
OE-Prozess.
Auf der Hauptausschuss-Klausur am 23. und 24. September 2025 hat die AG eine
Evaluation mit den Vertreter_innen der Verbände über die Erwartungen an die AG
sowie Möglichkeiten für eine bessere Zusammenarbeit durchgeführt. Die Ergebnisse
hieraus sind vielfältig und werden zeitnah durch die AG gesichtet und in
konkrete Ziele abgeleitet. Deutlich ist jedoch, dass der Bedarf, Prozesse der
rassismuskritischen Öffnung durch die AG zu begleiten, weiterhin besteht. Die
Vollversammlung möge daher beschließen, dass die AG RKÖ ihre Arbeit bis zur
Vollversammlung 2027 auf Grundlage der angegebenen Ziele fortsetzt.
Ziele bis zur Vollversammlung im November 2027
Weiterarbeit mit und Begleitung der Umsetzung des Beschlusses zu
Rassismuskritischer Jugendverbandsarbeit:
Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der praxisnahen Aneignung und
Verbreitung von Wissen, Methoden, Kontakten oder Best-Practice-Beispielen
im Bereich der rassismuskritischen Jugendverbandsarbeit
Vernetzung mit und Interessensvertretung für sogenannte MJSO, (post-
)migrantische Verbände und Vereine/ Verbände junger BI_PoC
Gegenseitiger Austausch zur Einrichtung von intersektionalen
Beschwerdestellen in den Jugendverbänden
Auswertung des Feedbacks auf der Hauptausschuss-Klausur 2025 und
Weiterarbeit mit den Ergebnissen
Regelmäßige Impulse im Rahmen des Hauptausschusses durch die AG
Vernetzung und Einladung jüdischer Verbände und Vereine, wie der jüdischen
Studierendenunion, sowie Weiterbildungen im Bereich Arbeit gegen
Antisemitismus mit SABRA oder “zusammen_denken” (IDA-NRW)
