| Veranstaltung: | Vollversammlung LJR NRW 2025 |
|---|---|
| Status: | Beschluss |
| Beschlossen am: | 22.11.2025 |
| Antragshistorie: | Version 3 |
Gegen rechtsextreme, rechtspopulitische und antidemokratische Angriffe – Keine Neutralität gegenüber Menschenfeindlichkeit. Für den Aufbau eines wirksamen Krisenmanagements im Landesjugendring NRW
Beschlusstext
Der Landesjugendring NRW möge beschließen:
Klare Positionierung gegen rechtsextreme, rechtspopulitische und
antidemokratische Angriffe Angriffe:
Der Landesjugendring NRW steht klar für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde
und bekräftigt seine Haltung gegen jede Form von Rechtsextremismus, Rassismus,
Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und andere menschenfeindliche
Ideologien.
Wir lehnen die Verbreitung der sogenannte Neutralitätsfiktion entschieden ab.
Demokratische Jugendarbeit ist nicht neutral, wenn es um Menschenfeindlichkeit
geht – sie ist parteilich für die Werte des Grundgesetzes.
Antifaschismus, Antirassismus und Einsatz für Menschenrechte sind keine
Meinungen, sondern demokratische Verpflichtungen.
Jugendverbände in NRW zeigen Haltung –
für Demokratie, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander.
rechtsextreme, rechtspopulitische und antidemokratische Angriffe Angriffe auf
Jugendverbände und Engagierte sind Angriffe auf die Demokratie selbst.
Der Landesjugendring solidarisiert sich ausdrücklich mit allen Jugendverbänden,
Initiativen und Einzelpersonen, die in NRW von rechtsextremen,
rechtspopulitischen und antidemokratischen Angriffen, Bedrohungen oder
Diffamierungen betroffen sind und arbeitet daran, Schutz- und
Unterstützungsstrukturen auszubauen.
Aufbau eines Krisenmanagements:
Der Landesjugendring NRW entwickelt im Rahmen einer AG mit den beteiligten
Mitgliedsverbänden ein Konzept für ein Krisenmanagement bei rechtsextremen,
rechtspopulitischen und antidemokratischen Angriffen, das folgende Elemente
beinhaltet:
- Ansprech- und Unterstützungsstruktur:
Einrichtung von zentralen Kontaktstellen im Landesjugendring NRW,
die im Krisenfall betroffenen Verbänden schnelle Unterstützung
bieten, z. B. Erstberatung, Vermittlung an Fachstellen und
Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit. - Kommunikations- und Handlungsleitfäden:
Entwicklung praxisnaher Handreichungen zur strategischen
Öffentlichkeitsarbeit und internen Krisenkommunikation nach
Angriffen. Unterstützend hierzu Entwicklung einer Tabelle zur
differenzierten Fallmeldung und einer niedrigschwelligen Meldekette,
um einen Überblick über die Bedrohungslage zu behalten (Monitoring). - Unterstützung und Schutz für Betroffene:
Aufbau eines Netzwerks für psychosoziale, rechtliche und
organisatorische Hilfe – in Kooperation mit bestehenden
Beratungsstellen in NRW. - Fortbildung und Prävention:
Regelmäßige Workshops und Schulungen für Mitgliedsverbände zu den
Themen:- Schutz vor rechtsextremen, rechtspopulitischen und
antidemokratischen Angriffen und digitaler Hassrede - Sicherheit im Ehrenamt
- Umgang mit Bedrohungen und rechtlichen Fragen
- Solidarische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
- Schutz vor rechtsextremen, rechtspopulitischen und
- Ansprech- und Unterstützungsstruktur:
- Kooperation und Vernetzung:
Der Landesjugendring NRW arbeitet hierzu mit bestehenden Initiativen und
Fachstellen zusammen, insbesondere mit:- Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW (MBR NRW)
- Beratungsnetzwerk „NRW – für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“
- Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus
(LKS NRW) - IDA NRW
- FARN - Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im
Naturschutz
- Finanzierung und Verstetigung:
Der Landesjugendring wird beauftragt, gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden
geeignete weitere Fördermittel aus Landes- und Bundesprogrammen (u. a.
„KJFP NRW“, „Demokratie leben!“, „NRWeltoffen“) sowie ggf. aus Stiftungen
einzuwerben, um die Krisenstruktur nachhaltig aufzubauen und zu sichern.
Darüber hinaus appellieren wir an die Solidarität der demokratischen Fraktionen
und der Landesregierung gegenüber der Jugendverbandsarbeit als wichtige Säule
unserer demokratischen Gesellschaft. In der Vergangenheit und auch aktuell
erfahren die Jugendverbände viel Unterstützung von politischer Seite. Diesen
Schutz braucht es auch in Zukunft über Partei-, Fraktions- und Ressortgrenzen
hinweg.
